Vorübergehend geschlossen!

Juli: ZeitKronZeugen II
XY, gelöst
Obwohl meine Kumpels und ich in Mathematik keine Leuchten waren, haben wir im Laufe der Jahre bei gemeinsamen Kneipenabenden eine Disziplin immer mehr perfektioniert: die Kurvendiskussion.
 
Tour de Farce
Aufgrund der zurückliegenden und noch kommenden Dopingfälle hat sich die berühmte Frankreich-Rundfahrt endlich ein neues Maskottchen zugelegt: die Barbie to Rad.
Juni: ZeitKronZeugen

Zielfernrohr
Wenn er so weiter macht, dann schießt sich Erdogan den Weg in die EU noch frei!

Pep Art
Beim ganzen Hype um den neuen Bayern-Trainer Pep Guardiola ist es schon verwunderlich, dass bislang auf den einzig passenden Hauptsponsor verzichtet wurde: Pepsi.

Snowdown
Außenminister Kerry wirft Snowden Datenklau vor. Dabei hört die NSA monatlich 500 Mio. Gespräche mit und hat auch beste Kontakte zum EU-Intranet.
Innenminister Friedrich lehnt Asyl für Snowden ab, da die USA ja ein Rechtsstaat seien. Dabei kann für Landesverrat dort die Todesstrafe (!) verhängt werden, während dessen in Guantanamo seit über 11 Jahren Unschuldige inhaftiert und gefoltert werden.
Angeblich sind durch die Überwachungsmaßnahmen über 50 Straftaten vereitelt worden. Welche, das steht bestimmt in dem Ordner mit der Aufschrift „Massenvernichtungswaffen im Irak“.

Mai: Exegese oder Exzeß?

Die Forderung vieler Kritiker, die katholische Kirche möge sich weltlicher geben, mag berechtigt sein. Ob nun ausgerechnet der Gottesdienst einer Erstkommunion dazu geeignet ist, den jüngsten Missbrauchsskandal in den eigenen Reihen aufzuarbeiten, wage ich jedoch zu bezweifeln.
Oder habe ich die Erklärung des Priesters zu Sinn und Bedeutung der Kommunion einfach nur falsch verstanden:
„Gott hat dich so lieb, er möchte ganz tief in dir sein“?

März: Rauch gefährdet die Gesundheit!

Und Gott sprach: „Was kommt denn heute im Fernsehen?“
Maria: „Na, wenn du’s nicht weißt…“
Gott, schaut in sich: „Ah, wieder mal Katholen-WM, das Finale!“
Maria: „Wer spielt denn?“
Gott: „Nun, so wie es sich anhört der VfL Vatikan gegen die Sprechvereinigung Unterhaltung.“
Jesus: „Stimmt! VfL heißt ja auch: Verein für Leibesübungen!“ (Gott und Jesus lachen)
Maria, entrüstet: „Jesus! Woher der Junge das nur hat?“
Gott: „Na, frag‘ mal Maria Magdalena!“
Maria: „Flittchen! Die Stellen haben sie nicht umsonst gestrichen in dem dicken schwarzen Buch!“
Jesus, süffisant: „Und wie war das mit meinem Bruder?“
Maria, schnippisch: „Schluss jetzt mit dem Schweinkram. Ich hol uns mal ein bisschen Messwein und ein paar belegte Hostien zum Spiel. (zu Jesus, spitz) Und für dich gibt’s wieder Essig, den trinkst du doch so gerne! Im Glas oder im Schwamm?“ (geht ab)
Jesus, schaut zum Fernseher, reibt sich die Hände: „Scheiß Römer!“
Gott: „Na, wieder Phantomschmerzen? Und wo steckt eigentlich der Heilige Geist?"
Jesus: „Der spielt wahrscheinlich wieder ‚Ich sehe was, was du nicht siehst‘." (Gott lacht)
Gott: „Diese Kommentatoren hätten jedenfalls eine ordentliche Portion nötig.“
Jesus: „Die brauchen keinen Geist, die haben Geistliche."

Maria kommt zurück. Sie stellt eine Flasche Mariacron, eine Flasche Balsamico-Essig und einen Kasten Bier ab.
Jesus, nimmt ein Bier, zu Gott: „Weißbier, na das passt doch, oder?“
Gott: „Franziskaner? Na, wenn DAS mal kein Omen ist. (beißt sich auf die Zunge) Das Spiel ist so langweilig, wenn man das Ergebnis schon kennt! Manchmal hasse ich meinen Job.“
Maria: „Na, für eine Umschulung ist es jetzt wohl zu spät!“
Jesus: „Komm, es ist schon scheiße, wenn man in dem Alter noch arbeiten muss.“
Maria gießt sich ordentlich ein und stellt die Flasche auf den Tisch: „Prösterchen!“
Gott: „Nimmst du wohl den Mariacron runter! Hinterher wählen die noch ‘ne Frau!“
Maria, nippt am Glas: „Mein Gott. (zu Jesus) Was hat er nur immer gegen Frauen?“
Jesus, schaut sich um: „Wieso Frauen? Nee, wenn ich ihn richtig verstanden habe, ist er selber eine. Also – auch.“ (alle lachen)
Maria, nippt am Glas: „Ich wünsche mir jedenfalls eine schwarze Frau als Papst.“
Jesus, erschrocken: „Nein, nicht die Merkel! Nicht auch noch einen weißen Hosenanzug! Dann schon lieber - eine Doppelspitze!“
Gott: „Außerdem ist die Merkel vom anderen Ufer.“
Maria, nippt am Glas: „Ach Gott, die arme Frau! Tut mir leid, ich verstehe nichts von Politik.“
Jesus: „Macht nichts, sie auch nicht. Papa meint, die glaubt an die Konkurrenz.“
Maria, nippt am Glas: „Ach Gott, die arme Frau!“
Gott, gelassen: „Lass mal, Junge. Eine Frau als Papst? Nur über meine … na, du weißt schon. Außerdem ist das Problem ja nicht, wen die wählen, sondern was.“
Maria, nippt am Glas, schaut verständnislos in die Runde.
Jesus: „Na, die wählen ja angeblich seinen Stellvertreter auf Erden.“
Maria, nippt am Glas: „Das ist natürlich Quatsch! Für das Original gibt es keinen Ersatz.“
Jesus: „Yep. Außerdem, wenn ich mich mal selbst zitieren darf: ‘Selig sind die Blinden, denn sie sehen nicht, was sie tun. Oder so ähnlich. Was ihr braucht, ist kein Stellvertreter Gottes, sondern ein Vertreter Gottes, der von Tür zu Tür zieht, um SEINE Waren an den Mann zu bringen. (bevor Maria was sagen kann) Und an die Frau. Schließlich ist nicht der Mensch für die Kirche da, sondern die Kirche für den Menschen.‘ Naja, ist schon was länger her.“
Gott, stolz: „Mein Sohn! Marketing war schon immer seins!“

Maria, nippt am Glas, zum Fernseher: „Das Stadion ist aber ganz schön voll. Wo kommen bloß all die Leute her, haben die nichts Besseres zu tun?“
Gott: „Die fliehen nur vor den blöden Fernseh-Kommentaren.“
Maria, nippt am Glas: „Jaja, für das Original gibt es keinen Ersatz.“
Jesus: „Es ist wie bei den Fußballfans. Zuhause rufen sie „Ausländer raus“ und im Stadion jubeln sie ihm zu. Denen könntest du da auch Pinocchio hinstellen, die würden immer noch jubeln.“
Gott, zum Fernseher: „Ich warne euch: Noch ein Experten-Kommentar und ich schick die nächste Sintflut!“
Maria, nippt am Glas: „Da, es geht los. Es tut sich was auf Balkonien!“
Alle starren auf den Fernseher. Dann gleichzeitig: „Wie, DER?“
Gott: „Na, mich wundert da unten gar nichts mehr! Wenn man nicht alles selber macht. Ein 76jähriger Argentinier!“
Jesus: „Tja, beim letzten Mal war er wohl noch zu jung!“
Maria, nippt am Glas: „Hm, der einzige Argentinier, den ich kenne, ist Gaucho Marx.“
Jesus: „Ausgerechnet Lateinamerika. Gleich zwei hässliche Wörter auf einmal.“
Maria, nippt am Glas: „Dafür fährt er mit Bus und Bahn.“
Gott: „Kein Wunder. Bei den Öffentlichen braucht man auch einen starken Glauben.“
Jesus: „Andererseits war es nur ein kleiner Schritt von Maradona zu Madonna. Wenn ich mich noch mal selbst zitieren darf: Ich habe nichts gegen die Hand Gottes – solange sie die Finger von den Jüngern lässt!“
Gott: „Hohoho.“
Maria, nippt am Glas: „Aber du sagst doch immer, die Kirche soll sich verjüngern … äh … verjungen, äh, du weißt schon, was ich meine, hicks.“
Gott: „Na, wenigstens hat er Erfahrung mit einer Militär-Diktatur. Das wird ihm helfen im Vatikan.“
Maria, nippt am Glas: „Franz, Franz, Franz. Ist nach dem nicht der bekannte Branntwein benannt?“
Jesus lacht: „Ja, und die Franzosen.“
Gott, zum Fernseher: „Von wegen ‚Guten Abend‘. Wenn der wüsste, was wir in den letzten Stunden seinetwegen durchgemacht haben! Dagegen ist der Kreuzweg die reinste Schnitzeljagd.“
Jesus: „Na, du musst es ja wissen.“
Gott: „Na gut, Schnitzeljagd ist jetzt vielleicht etwas übertrieben. Aber lieber ein Schrecken ohne Ende, als ... Außerdem war’s für einen guten Zweck."
Maria, nippt am Glas: „Aber etwas mehr Fingerspitzengefühl hätte ich dir schon zugetraut. Der Junge war Zimmermann. Wer wird schon gerne mit seinen eigenen Waffen geschlagen?“
Jesus, mault: „Ich wette, noch in zweitausend Jahren kommt irgend so ein mieser Komiker daher und macht auf Bühnen billigen Witzchen wie: ‚Die Wissenschaft hat festgestellt: Am Ende seines Lebens hatte Jesus starke Kreuzschmerzen!‘ Haha.“
Gott: „Apropos: genug gelitten.“ (schaltet den Fernseher aus)
Maria, nippt am Glas, gähnt: „Mir reicht‘s. Ich geh jetzt ins Steakhouse – äh, ich meine in den Stall. Stille Nacht, allerseits.“
Jesus: „Nacht Mutti. Grüß den Esel.“
Maria: „Red‘ nicht so von Josef. Er könnte dein Vater sein.“ (geht ab)
Gott: „Maria ist ja mal wieder voll der Gnaden.“ (Gott und Jesus lachen)
Maria, kommt zurück, schnappt sich die Flasche, schläfrig: „Aber eine Frage hab ich noch: Wenn der Ex-Ratzeputz jetzt eine Tablette nimmt, ist das dann die Pille danach?“
Jesus: „Lass gut sein, Mutter. Verhütung ist nun wirklich nicht dein Thema!“
Maria, trabt ab: „Woher der Junge das nur hat? Was habe ich nur falsch gemacht? Josef, Joosef! Typisch Handwerker, nie da, wenn man sie braucht.“ (geht ab)

Jesus: „So, jetzt machen wir den Kasten noch leer. Auf Gaucho Marx. Und dass er wenigstens einem seiner beiden Namen Ehre macht. Denn: Vor Gott sind alle Ochsen gleich. Prösterchen.“
Gott: „Prost, Junge. Aber eins sag ich dir: Bei der nächsten WM geh‘ ich ins Kino.“
Jesus: „Und, was kommt dann?“
Gott, schaut in sich: „Endlich was Vernünftiges: Das Leben des Brian.“
Jesus: „Stimmt, für das Original gibt es keinen Ersatz!“
Beide lachen, haken sich ein, gehen schwankend ab und singen:
„So ein Tag, so wunderschön wie heute,
so ein Tag, der dürfte niiiiie ...“

Fortsetzung folgt bestimmt!


 

Februar: Zum Wiehern!

Wenn auf eines Verlass ist in diesem Land, dann auf den nächsten Lebensmittelskandal. Das Gute daran: Er lässt einen die Koppel mit ganz anderen Augen sehen. Natürlich kann man die Nüstern darüber rümpfen, wenn Black Beauty mit Black Angus verwechselt wird. Andererseits ist Rumänien auch deshalb in die EU gekommen, um seine Bodenschätze feilzubieten. Konnte ja keiner ahnen, dass es sich dabei um Ackerbodenschätze handelt! So war es nur ein kleiner Schritt vom Ackergold zum Ackergaul.

Dabei beweist bereits ein altes Sprichwort der Karpaten, dass auch die Liebe zum Pferd durch den Magen geht: Alles Glück dieser Erde schmeckt wie der Rücken der Pferde. Nicht, dass die deutschen Fernsehköche da einen Trend verschlafen!

Nun spricht man beim Kochen ja nicht umsonst vom zubeReiten, und gerade beim Aufgalopp der Pferdiggerichte ist der Krisenherd nicht weit. Doch wo „Beste Zutaten“ draufsteht, sollte auch das beste Pferd im Stall drin sein. Alles andere ist ein Fall für den Pferdeidigungsminister. Denn unsere innere Sicherheit ist immer da gefährdet, wo sich der Pferdeapfelkuchen als trojanische Spezialität entpuppt. Kaust du noch oder Hengst du schon?

Auch der Aufschrei der islamischen Welt ließ nicht lange auf sich warten: „Was habt ihr gegen Araber?“ Nichts, alles eine Frage der Zubereitung. Entsprechend wies der Bundesverband Deutscher Apotheker darauf hin, dass das Problem kotzender Pferde vor ihren Filialen mittels eigens eingesetzter Pferdeflüsterer schnell gelöst werden konnte. Ihre Zauberformel: „Schnauze Fury, oder du kommst zwischen zwei Scheibletten!“

Andererseits lässt uns solch ein tierischer Etikettenschwindel auch in der Politik genauer als bisher zwischen Ross und Reiter unterscheiden: Wie viel Pony steckt in Kristina Schröder? Und wie viel Hengst in Rainer Brüderle? Wie viel Wallach steckt in den Worten Ilse Aigners? Und wie viel Wagenburg in Wolfgang Schäuble? Einzig Philipp Rössler ist auf der sicheren Seite: er muss nur (asiatische) Kröten schlucken.

Schlimmer traf es nur noch Oscar Pistorius, der Jolly Jumper der Leichtathletik, mehrfacher Galopper des Jahres. Sein Startschuss in ein neues Leben ging leider daneben und traf voll ins kleine Schwarze. Leider steckte seine Freundin noch drin - aber man soll ja nicht auf ein totes Pferd einschlagen…

Apropos FDP (Freunde der Pferde): Was ist das Lieblingspferd von Rainer Brüderle? Das Kamel - Hauptsache zwei Höcker! Is' mir schlecht!

 

Januar: Always look on the bright side of rape!

Kirche und Aufklärung gehören ja schon immer zusammen wie Teufel und Weihwasser. Und was für einen Armutsbericht gut ist (das Pimpen nach Hausherren-Art), kann bei einem Armutszeugnis doch nicht schädlich sein. So ließ die katholische Kirche die eben erst beauftragte Studie zum Missbrauchsskandal wieder stoppen, weil bei ihr angeblich der Datenschutz vernachlässigt wurde. Denn wenn der Kirche eines am Herzen liegt, dann ist es doch der Datenschutz - der Täter.

Und warum sich das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen nicht vertraglich verpflichten wollte, sämtliche Texte vor Veröffentlichung von der Kirche freigeben zu lassen, kann wohl nur mit einem übereifrigen Befolgen des 9. Gebots (laut Google das mit dem Lügen) erklärt werden.

Gut, die katholische Kirche hat nicht erst seit der unheiligen Inquisition ihre eigenen Methoden, die Wahrheit ans Licht zu zwingen. Allerdings war die Welt da noch eine Scheibe und „peinliche Befragungen“ nur was für die bösen anderen. Und natürlich muss bereits das Ziel der Studie, strukturelle „Täterprofile und Rahmenbedingungen aufzuklären“, als ketzerisch bezeichnet werden. So wollten die Bistümer München und Regensburg nichts davon wissen, dass der Missbrauchsskandal auch etwas mit dem Zölibat zu tun haben könnte. Ein leicht durchschaubares Argument: Wahrscheinlich haben die bayerischen Priester einfach nur keinen Bock, ihre Haushälterinnen auch noch heiraten zu müssen! Demnach ist es bei den evangelischen Kollegen nur deshalb nicht zu ähnlichen Verwerfungen gekommen, weil sie an den falschen Gott glauben.

Schließlich hatte bereits eine Studie der Bischofskonferenz festgestellt, dass pädophile Neigungen bei Priestern nicht häufiger aufträten, wie bei normalen Menschen. Über den normalen Anteil an Lügnern, Dieben und Verbrechern in beiden Reihen wurde allerdings nichts gesagt. Daher empfahl die Studie auch, die Hälfte der Täter weiter zu beschäftigen, da gerade der kirchliche Rahmen eine Kontrollfunktion ausübe – nämlich die der Täter über die Opfer. Stimmt, gewisse Probleme lassen sich statt mit einem Stellungswechsel viel leichter mit einem Partnertausch wieder in den Griff bekommen.

Apropos Partnertausch: Katholische Krankenhäuser verweigern vergewaltigten Frauen eine ärztliche Untersuchung und gynäkologische Spurensicherung nicht etwa aus Angst, den Täter zu kennen, sondern aus Überzeugung. Apropos Überzeugung: Vor drei Jahren ließ uns der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz noch wissen, bei dem Missbrauchsskandal handele es sich nur um Einzelfälle. Genau 8465 Stück, wie die Missbrauchs-Hotline der katholischen Kirche nach zwei Jahren ergab.

Und selbst wenn: Auch Jesus war ein Einzelfall – und über den spricht man heute noch.